Gedanken zur Urknalltheorie

© Wolf Scheuermann 12/2001

Der Urknall gilt heute als plausibelste wissenschaftliche Erklärung der Entstehung der Galaxien. Gleichwohl bleiben fundamentale Fragen ungeklärt. Woher stammt die Materie und woher der Raum, der sie umgibt?

Mit der Urknalltheorie wird versucht, die damaligen Geschehnisse dreidimensional zu erfassen und zu erklären. Das Denken in drei Dimensionen ist im menschlichen Geist verankert. Jeder noch so gewissenhaft arbeitender Physiker wird stets dreidimensionale Ableitungen erwirken. Dafür gibt es auch einen einfachen Grund: Das Ganze wird greifbar und nachvollziehbar. Albert Einstein stellte fest: Nichts bewegt sich schneller als das Licht. Die Lichtgeschwindigkeit stellt die maximal denkbare dreidimensionale Geschwindigkeit dar. Einen absoluten Stillstand gibt es nicht (ausgenommen: der absolute Todpunkt -273°C, im Weltraum nicht nachgewiesen). In gewisser Weise bildet sie (die Lichtgeschwindigkeit) eine nicht überwindbare Barriere. Sie zu überwinden, bedeutet eineVerletzung des dreidimensionalen Raums, mit Übergang in eine Bewegung innerhalb der vierten Dimension und somit in der Zeit. Mit Überlichtgeschwindigkeit zu fliegen würde auch bedeuten, sich in der Zeit rückwärts zu bewegen. Aufgrund der bei Lichtgeschwindigkeit gegen unendlich ansteigender Masse des Flugkörpers und der damit nicht mehr aufzubringenden Energie, schloß Einstein diese Möglichkeit aus. Das Denken auf drei Dimensionen zu beschränken erzeugt aber einige Ungereimtheiten.

Zu einem Raum gehört eine Raumbegrenzung, sonst gibt es keinen Raum. Auch die Mathematik versagt teilweise in Sachen Weltraum: Füllt man einen vorher dimensionierten Raum mit Pingpong-Bällen, läßt sich aufgrund der Raumgröße die Anzahl der Pingpong-Bälle berechnen. Zwischen den Bällen entstehen Leerräume (Slack). Mit aufwendigen Rechnungen läßt sich das Volumen des Slacks berechnen. Der Slack ist deutlich kleiner, als das Volumen der Bälle. In einen dreidimensionalen unendlichen Raum passen unendlich viele Pingpong Bälle aber auch der Slack ist unendlich. Die erste Größe unendlich ist jedoch deutlich größer als die zweite Größe unendlich. Allerdings ohne mathematischen Ausdruck, einfach größer. Mathematisches paradox, dem Wert unendlich kann kein Zahlenwert zugeordnet werden. Noch ein Beispiel: 1:0 (Eins durch Null) ergibt unendlich. 2:0 ebenfalls, mit dem Unterschied, daß das Ergebnis einen größeren Wert haben muß und zwar einen unendlich größeren.

Ein schwarzes Loch mit seinem extremen Massekern und seiner zusätzlichen hohen Kern-Eigenrotation verletzt den drei- dimensionalen Raum aufs schärfste. Es erzeugt eine räumliche Anomalie. Durch die Existenz des am Rande des schwarzen Lochs befindlichen Ereignishorizonts, stellt es einen Dimensionenübergang dar. Unklar ist, ob das Licht tatsächlich aufgrund der hohen Masse des Kerns nicht mehr entweichen kann und zu einer energetischen weiteren Aufladung des Zentrums führt, oder ob es zeitlich "transponiert" wird und somit unsichtbar wird. Ein schwarzes Loch stellt einen gigantischen Zeittunnel dar, den es entsprechend dreidimensionaler Vereinbarungen gar nicht geben dürfte.

Übertragen wir die Verhältnisse des schwarzen Lochs auf den Urknall. Alle existierende Materie befindet sich im Zentrum des (leeren) Weltraums und bildet ein schwarzes Loch unvorstellbarer Stärke. Die Verhältnisse, die hier vorherrschen sind chaotisch und nicht mehr dreidimensional zu erfassen. Dreidimensional gesehen könnte es jetzt gar keinen Urknall geben:

Die Kernmasse ist so groß, daß weder Licht noch Materieteilchen entweichen können und somit eine Explosion verhindern. Wenn keine Explosion möglich ist, untersuchen wir die Möglichkeit einer Implosion. Eine Implosion in die Zeit wäre denkbar. Es existiert, ähnlich wie beim schwarzen Loch, ein Ereignishorizont. Jedoch wesentlich größer und mit höheren Energiewerten. Angenommen, die Materie implodiert in die Vergangenheit: Dann befände sich der Urknall, aus unserer Betrachtungsweise, zeitlich gesehen in der Zukunft.

Die Galaxien würden expandieren, schließlich wieder in sich zusammenfallen und den Urknalleffekt in der Zukunft auslösen. Die Materie wird in die Vergangenheit versetzt und es beginnt die Expansion. Das Ganze wäre eine Endlosschleife. Da eine Zeitschleife keinen Anfang oder Ende hat, gibt es auch keinen Zeitpunkt vor der Zeitschleife.

Resümee: Mit vierdimensionaler Betrachtungsweise eröffnen sich neue Modelle. Die Herkunft der Materie ist aber auch damit nicht zu erklären. Vermutlich sind weitere Dimensionen in der Betrachtungsweise notwendig, um diese Zusammenhänge zu erklären.

Real-Welt (3D)

1------------------------------[.................................

2------------------------------[......[..........................

3-----------------------------------[....[.................... abgeleitet aus einem fünfdimensionalen Stamm

4'''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''[....[...............

5::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::[...............

Die ersten drei Dimensionen sind erfaßbar und veränderbar. Die vierte Dimension wird wahrgenommen ist aber nicht veränderbar. Es ist eine Art Zeitfluß, der kontinuierlich fließt. Die fünfte Dimension ist nicht wahrnehmbar, somit auch nicht nachweisbar.

Weitere Dimensionen sind denkbar, ihre Existenz steht nicht fest.

Wird fortgesetzt.

It will continues as soon as possible.

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Ihre Meinung/Your opinion

Eingegangene Leserbriefe

Zurück zur BSOTW Homepage

Nachdruck oder Veröffentlichung, auch auszugsweise, nicht gestattet.

© Wolf Scheuermann 12/2001